Thema
- #Leben in den USA
Erstellt: 2025-02-20
Erstellt: 2025-02-20 05:04
Heute konnte ich endlich meine Fragen zur Sozialrente meiner Mutter klären, die ich Ende letzten Jahres beantragt hatte. Ich habe zwar immer noch keine Antwort darauf bekommen, warum die Summe geringer ausfällt als erwartet, aber mein übereilter Versuch, die Anmeldung letzte Woche ohne Termin zu stornieren, war eindeutig nicht umsonst.
Ich hatte mit Mühe die Sozialarbeiterin erreicht, die uns bei der Antragstellung geholfen hatte. Als ich ihre Erklärung hörte, war ich zunächst etwas überfordert, da ich nicht alles vollständig verstand. Da ich die Erklärung ja nicht selbst benötigte, bat ich höflich um eine Übersetzung. Zum Glück war dies möglich. Erst als ich das Dreiergespräch mit meiner Mutter hörte, begriff ich die Bedeutung des Wortes "spouse", das ich eigentlich schon kannte.
(Anders als die meisten Menschen bin ich bei jeder Sprache am schlechtesten im Hörverstehen.)
Durch die Übersetzung verstand ich den Sachverhalt besser, und meine Mutter konnte auch ihre Fragen mehrfach stellen, ohne dass die beiden am anderen Ende des Telefons genervt reagierten. Sie waren sehr freundlich und hilfsbereit. Als wir endlich alle Unklarheiten beseitigt und festgestellt hatten, dass alles gut verlaufen würde, war meine Mutter sehr zufrieden. Ich bedankte mich überschwänglich und beendete das Gespräch. Auf Bitten meiner Mutter habe ich dann auch noch eine Google-Bewertung geschrieben.
Im weiteren Gespräch wurde mir klar – und das habe ich ja auch schon im Titel erwähnt – dass man in den USA nicht jedem blind vertrauen sollte. Was jemand sagt, repräsentiert nicht unbedingt die Vereinigten Staaten als Ganzes. Die individuellen Situationen und Wohnorte unterscheiden sich stark, daher gilt ein A für jemanden nicht automatisch auch für mich.
Das gleiche gilt auch für den heutigen Fall. Auch meine Recherchen auf verschiedenen Webseiten zum Thema Sozialleistungen haben gezeigt, dass die Informationen nicht immer pauschal auf meine Mutter anwendbar sind. Durch das Telefonat wurde mir und meiner Mutter klar, dass die Aussagen verschiedener Bekannter nicht unbedingt auch auf sie zutreffen. Die äußerst freundliche Auskunft hat hier für Klarheit gesorgt.
Natürlich ist gegenseitige Unterstützung im Leben wichtig, aber wenn man sich schon dazu entschlossen hat, im Ausland Fuß zu fassen und sich dort niederzulassen, ist es – unabhängig von der Sprachkenntnis – oft sinnvoller, sich direkt an Einheimische oder an Beamte zu wenden, die sich für diese Gesellschaft engagieren, und aktiv nach Antworten zu suchen. Das bringt einem im Einwandererleben deutlich mehr Vorteile. Das habe ich heute wieder deutlich erkannt.
Dies ist übrigens einer der Hauptgründe, warum ich mich von der koreanischen Community fernhalte, ganz abgesehen von meinen Sprachkenntnissen. Ich werde darauf später noch einmal eingehen, aber in vielen von Koreanern geführten Organisationen oder Clubs habe ich schon so viele Unregelmäßigkeiten und negative Dinge erlebt, dass ich mich schäme und es vorziehe, mich davon fernzuhalten. Das ist besser für meine psychische Gesundheit.
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